Blick am Morgen über Rhein bei Düsseldorf

Rennradfahren in Kolumbien? Ja, der Sport ist dort sehr beliebt – was ich bis vor Kurzem nicht wusste. Durch die Cyclits, ein Kölner Frauen-Rennrad-Kollektiv, bin ich auf eine ganz besondere Rennradreise in Kolumbien gestoßen: die Tour de Friends. Da ich seit Langem eine Freundin in Bogotá besuchen wollte, habe ich die Chance wahrgenommen und den Trip in den Norden Südamerikas gebucht.

Ein Reisebericht mit Fotos von Britta – gestartet am 13.9.2024

Auweia – Rennrad verpacken für den Flug

Morgens um 4.15 Uhr aufstehen, Tee kochen und das Gepäck ins Auto schmeißen – das war der Plan. Den Tag vorher habe ich fast nur mit Orga und Packen verbracht. Ein Fahrrad fürs Fliegen fit zu machen, ist echt ein Aufwand, vor allem beim ersten Mal. Zum Glück konnte ich für alle Fragen ständig Tillmann von strada-bikes anrufen oder nochmal schnell vorbeilatschen, etwa weil ich eine Pedale nicht losbekommen konnte.
Mein Plan ging auf: Das Fahrrad, das Gepäck und ich – wir sind gestartet.

Ankunft mit Rennrad in Bogotá

Gegen 20 Uhr lokaler Zeit stand ich vor der Ankunftshalle des Flughafens in Bogotá. Natalia, meine kolumbianische Freundin, hatte mir einen Fahrer organisiert, da das Taxifahren in der Hauptstadt nicht immer easy ist. Taxifahrer sind bekannt dafür, Touristen ›abzuziehen‹ und Uber darf den Flughafen offiziell wohl nicht anfahren. Im Flughafen selbst hängt eine Tafel, über die mit einem QR-Code der Taxitarif ausgerechnet werden kann. Allerdings werden oft noch irgendwelche ungeahnten Gebühren draufgeschlagen. Das heißt, im Alltag nutzt die Tafel nicht viel.

>> Tipp & Korrektur Taxipreise: Nachdem ich nun einige Male am Flughafen war und immer wieder ein Taxi nehmen musste, habe ich schlussendlich herausgefunden, wie es mit dem QR-Code und einem Fixbetrag für die Taxifahrt funktioniert: Du scannst den QR-Code, wirst zu einer Website weitergeleitet und gibst die Adresse ein, zu der du möchtest. Anhand dieser Angaben wird ein Betrag ermittelt, den du mitsamt der Adresse dem autorisierten Taxifahrer zeigen kannst. Taxis mit Autorisierung findest du am Ausgang 11 des Flughafens. Dort gehst du zum Zebrastreifen und siehst bereits auf der Fahrbahn in der Hälfte des Zebrastreifens die autorisierten Wagen.

Der „Abholservice“ bei meiner Ankunft aus Deutschland namens Alejandro war total nett, mit einem Namensschild stand er am Ausgang. Nur hatte er für den Fahrradkoffer leider das falsche Auto: nämlich einen ganz normalen Kleinwagen. Wir haben ungefähr eine halbe Stunde gebraucht, um das Gepäck zu verstauen und schlussendlich die Kofferraumklappe mit einem Gummistiefel-Band befestigt, damit diese halbwegs geschlossen blieb.

Chapinero als erste Station. Besser geht nicht.

Es blieb nur ein ganzer Tag in Bogotá, um anzukommen. Direkt im Anschluss hatte ich einen Flug nach Leticia im äußersten Süden des Landes und eine Amazonas-Tour gebucht. Den Amazonas musste ich unbedingt sehen!!!
Natalia zeigte mir an diesem Tag einige Ecken ihres Viertels: lecker Kaffee, lecker Essen. Der Wahnsinn! Mit der Höhenluft – und damit verbundenen Kopfschmerzen und Kurzatmigkeit – hatte ich nicht gerechnet, und nach kurzer Zeit war ich platt, der Abend war dementsprechend kurz. Am nächsten Morgen sollte es ja auch in aller Frühe Richtung Leticia gehen. …

Wie geht die Reise in Kolumbien weiter?

Die einzelnen Stationen oder besondere Orte werden im Folgenden alle verlinkt. Ihr findet hier eine Auflistung einiger meiner Reisestationen mit den Links zu den Berichten im Blog.

>> Interessantes aus Bogotá
>> Trip Leticia und Amazonas
>> Wochenendausflug von Bogotá zur Stiftung Organizmo – Casa de Pensamiento
>> mit dem Rennrad unterwegs in Kolumbien – von Bogotá aus startet die »Tour de Friends 2024«


Tipps bei »Höhenkrankheit«:

  • wegen des Sauerstoffmangels regelmäßig tief und bewusst durchatmen,
  • bei Kopfschmerzen kurzfristig auch mal eine Tablette schlucken (Ibuprofen 200 reichte bei mir),
  • viel Wasser trinken.

Was ist wichtig in Kolumbien – vor allem für Frauen?

  • Wenigstens minimale Spanischkenntnisse wären gut. Die Leute sprechen nicht unbedingt Englisch – und Deutsch schon gar nicht. Kolumbianerinnen und Kolumbianer freuen sich immer, wenn du wenigstens versuchst, auf Spanisch zu kommunizieren. Eine Sprach-App solltest du unterstützend auf deinem Mobilfon installieren.
  • Lass deinen Reisepass grundsätzlich im Hostel, Hotel oder Apartment, also an einem sicheren Ort. Und mach vorab mit deinem Handy Fotos der wichtigsten Reisepassseiten. Das reicht für Buchungen und falls jemand mal nach Papieren fragt. Denn in Kolumbien musst du ständig deine Reisepassnummer angeben.
  • ›Handtaschen‹ solltest du immer vorne tragen, also am Bauch und nicht seitlich oder hinten. Geld und Handy werden am besten in separaten Fächern deiner Tasche untergebracht, die idealerweise mit einem Reisverschluss zu verschließen sind. Klar, auch die guten alten ›Bauchgurte‹ eignen sich super.
  • Einheimische raten davon ab, als Touristin in größeren Städten nachts, aber auch tagsüber alleine außerhalb der touristischen Zonen unterwegs zu sein. Also, wenn du beispielsweise zu einer Party fahren möchtest, nimm immer ein Taxi oder ein Uber.
  • Installier dir vorher die Uber-App. Das ist in Kolumbien Standard.
  • Besorg dir möglichst umgehend eine kolumbianische Karte für dein Handy. Bei dem Anbieter „Clara“ ist das zum Beispiel aktuell unkompliziert möglich. Dort kannst du die Karte für dein Handy einrichten lassen.
  • In Kolumbien brauchst du tatsächlich WhatsApp. Alles Mögliche wird über diesen Massanger kommuniziert. Alternativen werden selten genutzt. Es geht natürlich auch ohne WhatsApp, ist jedoch etwas komplizierter und manchmal ist es gar nicht möglich Menschen oder Firmen zu erreichen.

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